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„Um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen, muss man Opfer bringen.“

„Ich mache im Grunde keine Pausen“, sagt ROSALÍA gegenüber Apple Music. „Um auf einem bestimmten Niveau zu arbeiten und ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen, muss man nun mal Opfer bringen.“ Mit Blick auf „MOTOMAMI“, ihrem lang erwarteten Nachfolger des preisgekrönten und von der Kritik gefeierten „EL MAL QUERER“ aus dem Jahr 2018, hat sich die spanische Sängerin ganz schön ins Zeug gelegt. „Ich habe fast das Gefühl, dass ich untergetaucht bin, weil ich es musste“, sagt sie über ihre fortdauernde Entwicklung angesichts der wachsenden Popularität und Aufmerksamkeit. „Ich musste mich auf meine ganze Energie konzentrieren, um etwas zu schaffen.“ Gleichzeitig schöpfte sie Energie aus pulsierenden Orten wie Los Angeles, Miami und New York, die sie alle als Einflussfaktoren für das neue Album nennt.

Abgesehen von einer bestimmten Inspirationsquelle, die die Entstehung von „MOTOMAMI“ vorangetrieben haben mag, war ROSALÍAs Werdegang nichts weniger als inspirierend. Ihre Entwicklung von einem von der Kritik gefeierten Flamenco-Urgestein zu einem international anerkannten Star – gekennzeichnet durch kreative Kollaborationen mit Weltstars wie Bad Bunny, Billie Eilish und Oneohtrix Point Never, um nur einige zu nennen – hat eine künstlerische Metamorphose ausgelöst. Ihre Fähigkeit, ein so breites Spektrum an Musikstilen zu beherrschen, hat die Erwartungen an ihr drittes Album nur noch gesteigert. „Ich wollte kein Album machen, nur weil es jetzt an der Zeit ist, ein Album zu machen“, sagt sie und verweist darauf, dass sie allein für das Abmischen und die visuelle Gestaltung mehrere Monate gebraucht hat. „So arbeite ich nicht.“

Rund drei Jahre nach „EL MAL QUERER“ fühlt sich ROSALÍAs Rückkehr sogar noch revolutionärer an als die ohnehin radikale Veröffentlichung, die ihr zum Durchbruch verholfen hat. Vom lauten, aber dennoch referenziellen Reggaeton in „SAOKO“ bis zum strengen, an „Yeezus“ erinnernden Knall in „CHICKEN TERIYAKI“ macht „MOTOMAMI“ den „femme forward“-Ansatz der Künstlerin noch deutlicher. Der Standpunkt, den sie vertritt, ist prägnant und politisch, aber auch verspielt und witzig – eine Mischung, die das Album zu ihrem bisher persönlichsten macht. „Ich wollte einen Weg finden, um meinen Sinn für Humor zu zeigen“, sagt sie. „Es ist fast so, als ob du versuchst, ein Selbstporträt von dir selbst zu machen, wie du dich fühlst und wie du denkst.“

Viel tiefer und unerwarteter geht es mit dem teuflischen und doch minimalistischen Electro-Punk-Funk des Titeltracks und dem leidenschaftlichen „BIZCOCHITO“ weiter. Doch es gibt noch mehr Wendungen wie in „HENTAI“, einem zweisprachigen Ohrwurm, der bezaubert und mitreißt, bevor er in Maschinengewehr-Percussion übergeht. Wenn du dir dann noch „LA FAMA“ anhörst, ihre geheimnisvolle Zusammenarbeit mit The Weeknd, bei der tropische Latin-Rhythmen mit avantgardistischem Minimalismus verschmelzen, erhältst du eines der einzigartigsten künstlerischen Statements des bisherigen Jahrzehnts.

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